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La Isla - Archive einer Tragödie
Deutschland, Guatemala 2009, 85 min. |
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Buch/Regie: Uli Stelzner
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Versteckt hinter Schutzmaskenmasken, sichten
und säubern nahezu zweihundert zumeist junge Menschen in einem kalten
und heruntergekommenen Gebäude in Guatemala-Stadt an langen Tischen
Stapel um Stapel von Papieren und Dokumenten. Die Aktenberge sind
unendlich. Die riesigen Aktenberge – das ist einer der unglaublichsten
Funde in der lateinamerikanischen Geschichte. Eine Sensation. Durch
einen Zufall stieß man vor zwei Jahren in Guatemala-Stadt auf das
unversehrte Geheimarchiv der Polizei. 80 Millionen Akten, Dokumenten,
Fotos und Personalkarten, die endlich ein Licht auf ein jahrzehntelanges
Unterdrückungssystem von Kontrolle, politischem Mord, Folter und
Verschwinden lassen werfen. Tausende von Verbrechen, die Polizei, Armee
und die obskure Geschäftswelt begangen haben, könnten endlich aufgeklärt
werden. Und einer traumatisierten Gesellschaft den Weg ebnen, der
jahrzehntelangen Lethargie und Verschlossenheit zu entkommen. Aber die
Wahrheit schmerzt. Die jungen Menschen, die hier arbeiten, sind nicht
irgendwelche Angestellte. Sie wuchsen in einem unerklärten Krieg auf,
verbrachten ihre Kindheit im Exil, bei Verwandten oder wurden gar Zeugen
der Angriffe auf ihre Eltern. Tag für Tag sind sie bei der Arbeit mit
ihrer dunklen Geschichte konfrontiert. Sie teilen ihr Schicksal mit Tausenden
anderen, aber nur sie verstehen langsam, wie der grausame Apparat
funktionierte, wie das System so schwerwiegend in ihr Leben eingriff.
Sie sind hoch motiviert, stoßen aber immer wieder an ihre Grenzen.
„La Isla“ ist ein Film über ein Gebäude, welches man Die Insel
nannte. Der Ort, an den man die Verschleppten brachte, wo gefoltert
wurde und wo heute die Beweise liegen. Ein Film aber auch über eine
junge Generation, die sich und eine Gesellschaft aus dem Würgegriff der
Geschichte befreien will. |
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